Entscheidung nach 102 Minuten! Eispiraten schlagen Regensburg mit 3:2

März 8, 2025 | Allgemein, Hauptnews

Westsachsen sichern sich die 1:0-Serienführung mit Tor in der dritten Overtime

Was für ein Eishockey-Krimi! Die Eispiraten Crimmitschau haben sich in der dritten Overtime gegen die Eisbären Regensburg durchgesetzt und somit das erste Spiel der ersten Playdown-Runde gegen die Oberpfälzer für sich entschieden. Nachdem Jerkko Rämö und Tobias Lindberg in der regulären Spielzeit jeweils ausgleichen konnten, erzielte Corey Mackin in der 102. Minute den entscheidenden Treffer zum 3:2. Das längste DEL2-Spiel wurde dabei um knapp sechs Minuten verpasst.

Bei den Eispiraten kehrte pünktlich zum Start der Playdowns nicht nur Justin Büsing aus Bremerhaven zurück in den Kader, sondern auch Topstürmer Tobias Lindberg. Der Kapitän bestritt sein letztes Spiel Mitte Januar und fiel bis zuletzt mit einer Oberkörperverletzung aus. Nicht im Aufgebot standen hingegen Ole Olleff, Alexander Schmidt, Roman Zap, Scott Feser und Alex Vladelchtchikov, der mit Halle gegen die Bietigheim Steelers in den Oberliga-Playoffs ranmusste.

Wie hart eine Playdown-Serie sein kann, stellten die Regensburger nach nicht einmal einer gespielten Minute unter Beweis. So war es Andrew Schembri, welcher Greg Kreutzer an der Bande niederstreckte. Der Deutsch-Amerikaner blieb zunächst benommen am Boden liegen und hatte wenig später große Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Die Schiedsrichter verzichteten trotz eines willkürlichen Ellenbogenchecks auf eine Strafe und die Eisbären konnten das Momentum im erhitzten Sahnpark mitnehmen. Pierre Preto konnte sich die Scheibe an der blauen Linie mit der Hand aktiv vorlegen, blieb eiskalt und nutzte seinen Breakaway zum 0:1 (3.).

Gregory Kreutzer konnte nach dem Gegentreffer wieder ins Geschehen eingreifen und war somit Teil einer Mannschaft, die in der Folge deutlich mehr Spielanteile hatte. Zunächst ließen die Schützlinge von Cheftrainer Jussi Tuores hochkarätige Chancen gegen defensiv kompakt stehende Regensburger noch vermissen, mit Verlauf der Zeit häuften sich aber auch die guten Abschlüsse der Pleißestädter, die ohne Ertrag blieben. Oleg Shilin bekam auf der Gegenseite deutlich weniger zu tun, konnte sich zwischenzeitlich aber auch einmal bei der Querlatte seines Tores bedanken.

Die Oberpfälzer hatten schließlich den besseren Start im Mitteldrittel erwischt. Die Eispiraten überstanden die Druckphase der Eisbären allerdings schadlos und wurden dann wieder besser. Dominic Walsh scheiterte zunächst zwei Mal am stark parierenden Jonas Neffin, wenig später auch Thomas Reichel. Schließlich spielten sich die Crimmitschauer bei angezeigter Strafe in einen Rausch und erzwangen folgerichtig das 1:1! Jerkko Rämo lud durch und krachte den Puck mit gefühlter Überschallgeschwindigkeit unter die Querlatte (31.).

Die Freude im Kunsteisstadion Crimmitschau, welches nach dem Ausgleichstreffer beinahe sein Dach verlor, wurde aber jäh getrübt. Während beide Teams mit jeweils vier Spielern agierten, hielt Oleg Shilin nach einem schnellen Gegenstoß zunächst stark, Gajovsky beförderte den Puck mit seinem Rebound schließlich zum 1:2 über die Torlinie (35.).

Die Eispiraten ließen sich von diesem erneuten Rückschlag nicht unterkriegen. So blieben die Schützlinge von Cheftrainer Jussi Tuores auch weiterhin das aktivere Team, welches viel Aufwand betrieb, um wiederholt zum Ausgleich zu kommen. Dabei ließen die Crimmitschauer immer wieder gute Möglichkeiten liegen und hatten unter anderem auch Pech. So lenkte Vinny Saponari die Scheibe lediglich an den Pfosten und verpasste es, den Spielstand zu egalisieren.

Die Gastgeber steckten aber nicht auf und wurden ganz spät doch noch für ihre Bemühungen belohnt! Nachdem Oleg Shilin das Eis für einen zusätzlichen Feldspieler verließ, war es Tobias Lindberg, der Colin Smiths Backdoor-Pass verwertete und am langen Pfosten zum 2:2 einschoss (60.). Der Comebacker erzielte den Ausgleich 15 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit und brachte seine Mannschaft in die „Sudden Death“-Overtime.

Dort begegneten sich beide Teams zumeist auf Augenhöhe, spielten taktisch zurückhaltend und wollten keine Fehler machen. So sprangen in der ersten Overtime zunächst kaum hochkarätige Torchancen heraus. Erst gegen Ende dieser Verlängerung wurde es vor dem Tor der Eisbären brandgefährlich. Dominic Walsh scheiterte nach Tim Lutz‘ Vorarbeit allerdings aus Nahdistanz.

Auch in der zweiten Overtime setzten beide Teams alles daran, spielerische Mittel zu finden, um diesen Krimi für sich zu entscheiden. Dabei erhielten die Schützlinge von Jussi Tuores eine unglaublich lautstarke und ungebrochene Unterstützung von den Rängen. Letztlich überstanden die Eispiraten zwei Unterzahlspiele, konnten aus einer Powerplaysituation aber ebenso keinen Ertrag erzielen und mussten gar in die dritte Overtime.

In dieser dauerte es dann aber nur 71 Sekunden, ehe die Eispiraten die Entscheidung herbeiführten. Colin Smith bediente Corey Mackin, der Jonas Neffin mit seinem Handgelenkschuss keine Abwehrchance ließ und nach 102 Minuten zum 3:2-Endstand einschoss. Die Crimmitschauer konnten sich somit kurz vor Mitternacht die Serienführung in diesem verrückten ersten Spiel sichern. Dabei wurde das bisher längste DEL2-Spiel zwischen Freiburg und Bad Tölz (108. Minute) um sechs Minuten verpasst. Weiter geht es für die Westsachsen am Sonntag in Regensburg, wo es ab 17.00 Uhr zum zweiten Spiel der „Best-of-seven“-Serie kommt.

Foto: Tommy Valdivia Castro

Torfolge (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0):

0:1 Pierre Preto (David Morley, Sean Giles) 02:12
1:1 Jerkko Rämö 30:04 – EA
1:2 Nikola Gajovsky (David Morley, Xaver Tippmann) 34:40
2:2 Tobias Lindberg (Colin Smith) 59:45
3:2 Corey Mackin (Colin Smith) 101:11

Zuschauer: 2.924

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