„Von Papa haben wir viel gelernt!“

Feb 16, 2021 | Allgemein, Hauptnews

Die Eishockeyfamilie Hofverberg im Interview

Der Name Hofverberg ist in Eishockeydeutschland, gerade in Crimmitschau, allgegenwärtig. Esbjörn Hofverberg ist ein Kultspieler bei den Eispiraten gewesen und spielt mit seinen 50 Jahren noch immer in der Oberliga bei den EXA Icefighters Leipzig. Seine beiden Kinder Eden und Chanel sind hingegen beim ETC Crimmitschau aktiv und haben große Ziele. Wir haben uns mit der eishockeyverrückten Hofverberg-Familie unterhalten.

Die Geschichte von Esbjörn „Esa“ Hofverberg ist schier unglaublich. 1970 wurde der Deutsch-Schwede im koreanischen Seoul geboren. 1996 kam er zum Eishockeyspielen erstmals nach Deutschland. Nach Stationen in Grefrath und Herford wechselte der 1,66-Meter „kleine“ Techniker dann nach Crimmitschau. Auf Anhieb wurde Esa hier zum Publikumsliebling, bestritt in fünf Jahren 338 Partien in der zweiten Liga, erzielte dabei 34 Tore und 94 Vorlagen. „Ich habe meine Zeit beim ETC in guter Erinnerung. Das Gefühl vor über 6.500 Zuschauern ein Derby zu spielen ist großartig“, erinnert sich Esa an seine erste Amtszeit zurück.

Nach Stationen in Leipzig, Weiden und Chemnitz, ging es für den Linksschützen 2012 zurück in den Sahn. „Die Zeit bei den Eispiraten war etwas Besonderes. Das Gefühl wieder hier im Sahnpark auflaufen zu dürfen war toll, zudem hatten wir in dieser Zeit die drei NHL-Spieler bei uns im Team – ein absolutes Highlight“, meint Hofverberg. „Nach so vielen Jahren wieder bei Crimmitschau spielen zu dürfen, hat mich sehr glücklich gemacht. Dabei möchte ich mich auch bei Ronny Bauer bedanken“.

Seit mehr als sieben Jahren spielt Esa nun bei den EXA Icefighters in Leipzig, ist dort immer noch eine absolute Größe – trotz seines hohen Alters. „Papa hat in seiner Karriere viel erlebt, einige Erfolge feiern können und immer eine schöne Zeit gehabt. Auch wenn er oft verletzt war, hat er sich immer zurückgekämpft und nie aufgegeben. Ich hoffe, genau wie die Fans auch, dass er noch ein paar Jahre spielen wird“, sagt sein Sohn Eden. Da stimmt auch Tochter Chanel ein: „Ich bin sehr stolz auf ihn und finde seine Leistung mehr als beachtlich. Von Papa haben Eden und ich viel gelernt“.

Sowohl Chanel (16) als auch Eden (15) hat das Eishockeyvirus früh gepackt. „Es ist immer ein besonderes Gefühl auf dem Eis zu stehen. Es wird nie langweilig, alles ist schnell und rasant und bringt viel Action mit sich“, sagt Eden, der große Träume hat. „Ich möchte weit kommen, mein größtes Hobby bestenfalls zum Beruf machen. Vielleicht klappt es mit einer Karriere in der NHL und in der Nationalmannschaft. Das wäre ein absoluter Traum. Es liegt aber noch viel Arbeit vor mir“, weiß der Nachwuchstürmer, der bereits auf einige individuelle sowie Teamerfolge blicken kann.

Ebenso wie Eden, fühlt sich auch seine Schwester in der Offensive wohl. Sie fasziniert vor allem der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und die Reaktionsschnelligkeit des schnellsten Teamsports der Welt. „Mein Ziel ist es, mich immer weiter zu verbessern, um irgendwann mal in der Frauen-Nationalmannschaft spielen zu können“, sagt Chanel. In Erinnerung bleiben ihr vor allem turbulente Wochen zu Beginn des Jahres 2020. Damals nahm sie an den Youth Olympic Games in Lausanne teil. „Besonders aufregend war es, beim 3-on-3-Tournament teilnehmen zu können. In meinem Team waren Spielerinnen aus verschiedenen Nationen wie Frankreich, Argentinien, Großbritannien und Südkorea. Die Mädels fehlen mir sehr, aber wir chatten oft miteinander“.

Papa Esbjörn, der mittlerweile auch als Golflehrer aktiv ist und mit seiner Familie in Crimmitschau wohnt, ist stolz auf den Werdegang seiner Kinder. „Chanel und Eden sind schon lange dabei und können sich sportlich wie auch menschlich weiterentwickeln. Ich finde es klasse, dass sie beim ETC Crimmitschau die Möglichkeit bekommen, Eishockey zu spielen“, sagt der ehemalige Crimmitschauer Publikumsliebling, der dem ETC bei seiner Crowdfunding-Kampagne „Profi von Morgen“ die Daumen drückt. „Ich finde die Arbeit, die hier am Standort betrieben wird, sehr gut und ohne Spenden und Fördermittel wäre es kaum möglich, dass die Kids die Möglichkeit bekommen, hier Eishockey zu spielen. Man kann sich bei allen Spendern und Unterstützern nur bedanken“, schließt Esa das Gespräch ab. Immerhin profitieren auch seine Kinder von der guten Nachwuchsarbeit in Crimmitschau. Profitieren können Chanel und Eden aber auch von ihrem Papa, der als großes Idol schon einiges in der Eishockeywelt erlebt hat und mit Tipps und Tricks immer zur Seite steht. Auch deshalb sagen seine Kinder: „Tack pappa“!

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