Dezimierte Westsachsen zeigen Moral – ein Zähler bleibt in Crimmitschau
Die Eispiraten Crimmitschau haben sich heute Abend einen großen Fight im Kunsteisstadion Crimmitschau geliefert. Die personell angeschlagenen Westsachsen haben dabei einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand aufgeholt, mussten sich letztlich aber in der Overtime mit 3:4 geschlagen geben. Ein Zähler, der im Verlauf der Saison noch wichtig werden könnte, bleibt allerdings in Crimmitschau.
Jussi Tuores musste erneut ohne die erkälteten Oleg Shilin und Henri Kanninen sowie den an den Adduktoren verletzten Colin Smith auskommen. Wieder mit im Lineup war dagegen Hayden Verbeek, der nach muskulären Beschwerden rechtzeitig für das Heimspiel gegen die Buron Joker fit wurde.
Die Eispiraten erwischten schließlich auch einen Start nach Maß. Nach nicht einmal 30 Sekunden nahm Dominic Walsh den Schuss, Scott Feser schaltete dann am schnellsten und verwertete den Abpraller zum frühen 1:0 (1.). Die Crimmitschauer konnten den Schwung mitnehmen und drängten so schnell auf eine höhere Führung. In numerischer Unterzahl klingelte es dann aber auf der Gegenseite. Joey Lewis stand im Slot goldrichtig und ließ den Puck zum 1:1-Ausgleich abtropfen (8.). Die Partie wurde danach zerfahrener. Großchancen gab es auf beiden Seiten kaum, Kaufbeuren stellte mit dem zweiten gefährlichen Abschluss dann aber auf 1:2. Sami Blomqvist setzte sich an der Bande energisch durch und blieb frei vor Christian Schneider eiskalt (11.). Blomqvist zeigte sich schließlich auch für den dritten Treffer der Kaufbeurer verantwortlich. In einer undurchsichtigen Szene stocherte er den Puck zum 1:3 über die Torlinie (19.).
Die Eispiraten gaben aber nicht auf und investierten gerade im Mitteldrittel mehr in diese Partie. Die Belohnung war der Anschlusstreffer im Powerplay. Schön herausgespielt von Vinny Saponari und Ladislav Zikmund, war es Tobias Lindberg, der im Slot nicht lange fackelte und den Puck im Winkel versenkte – 2:3 (24.)! Der ESVK blieb aber auch in der Folge gefährlich. Immer wieder rettete Christian Schneider stark. Der Torhüter der Westsachsen sah aber ebenso eine kämpferische Crimmitschauer Vordermannschaft, die trotz aller Personalsorgen alles in die Waagschale warf und sich dafür erneut belohnen konnte. Nachdem Lucas Böttchers Rückhandschuss noch an den Pfosten trudelte, war es Ladislav Zikmund vorbehalten, die Partie auszugleichen. Der tschechische Offensivmann setzte sich gegen seinen Gegenspieler stark durch, zog vor das Tor und bugsierte die Scheibe kurz vor Drittelende, unhaltbar für Kaufbeurens Goalie Daniel Fießinger, in den Knick – ein Traumtor zum 3:3 (40.).
Der späte Treffer im Mittelabschnitt gab den Hausherren einen Push. Das Team von Jussi Tuores war so auch im Schlussdrittel zumeist spielbestimmend und machte ordentlich Druck auf das Tor der Buron Joker. Daniel Fießinger wurde dabei immer wieder vor große Probleme gestellt. Tobias Lindberg konnte seinen Breakaway in Unterzahl aber ebenso wenig nutzen, wie der glücklose Hayden Verbeek im Fallen, Vinny Saponari, der nur die Maske des Kaufbeurer Goalies traf, und Scott Feser mit seinem Abfälscher in den Schlusssekunden.
Es ging also in die Overtime, in welcher zunächst die Allgäuer in Person von Sami Blomqvist den Pfosten trafen. Nachdem Tobias Lindberg und Thomas Reichel einmal mehr an Daniel Fießinger scheiterten, war es Thomas Heigl, der in der 63. Minute zu viel Platz bekam und mit seinem platzierten Schuss in den Winkel den 3:4-Auswärtssieg der Gäste herausschoss.
Eine bittere Pille für die Gastgeber, die sich nach dem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand, dank einer großartigen Moral, zurück in dieses Spiel kämpften und mit etwas mehr Scheibenglück sogar in regulärer Spielzeit das Eis als Sieger hätten verlassen können. Trotz der Overtime-Niederlage bleiben die Crimmitschauer mit dem Gewinn eines Punktes weiterhin Tabellensechster und haben dabei sogar einen Zähler auf den elften und somit ersten Playdown-Platz gutgemacht.
Torfolge (1:3, 2:0, 0:0, 0:1):
1:0 Scott Feser (Dominic Walsh) 00:31
1:1 Joseph Lewis (Sami Blomqvist, Simon Schütz) 07:34
1:2 Sami Blomqvist (Fabian Nifosi) 10:52
1:3 Sami Blomqvist (Joseph Lewis, Jere Laaksonen) 18:53
2:3 Tobias Lindberg (Ladislav Zikmund, Vincent Saponari) 23:11 – PP1
3:3 Ladislav Zikmund (Thomas Reichel, Vincent Saponari) 39:25
3:4 Thomas Heigl (Simon Schütz, Johannes Krauß) 62:14 – OT
Zuschauer: 2.483