Nachbericht zur Niederlage im fränkisch-sächsischen Derby
Die Eispiraten Crimmitschau mussten am gestrigen Dienstagabend eine bittere Derbyniederlage bei den Selber Wölfen einstecken. Im Weihnachtsderby unterlagen die Schützlinge von Cheftrainer Jussi Tuores den Franken mit 1:4.
Jussi Tuores musste im Vergleich zum 6:2-Heimerfolg über Ravensburg lediglich auf Gregory Kreutzer verzichten, der für Bremerhaven in Iserlohn auflief. Trotz alledem wirkte das Team der Eispiraten von Beginn an verunsichert. Die Wölfe erwischten so vor ausverkauftem Haus den besseren Start und konnten nach nicht einmal zwei Minuten erstmals jubeln. Im dritten Nachschuss traf Goldhelm Arturs Kruminsch zum 0:1 (2.). Mit Verlauf der Zeit wurden die Westsachsen etwas aktiver, konnten aber nur selten gefährliche Offensivaktionen gegen aggressive Selber verbuchen. Kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs bediente Frank Hördler schließlich den eingelaufenen Egils Kalns, der frei vor Oleg Shilin nur noch die Kelle hinhalten musste und zum 0:2 traf (19.).
Die Ansprache von Jussi Tuores scheint in der ersten Pause Wirkung gezeigt zu haben. Entschlossen zerrten die Schützlinge des 34-jährigen Finnen mit Beginn des Mitteldrittels an den Ketten und konnten schnell verkürzen. Ladislav Zikmund bediente Hayden Verbeek, der Michel Weidekamp mit seinem Beinschuss überwinden und auf 1:2 stellen konnte (23.). Die Eispiraten verpassten es folglich aber, den Schwung mitzunehmen und machten sich das Leben auch noch selbst schwer. In Unterzahl war es Sören Sturm, der Oleg Shilin im Getümmel schützen wollte, jedoch selbst in der Kühlbox Platz nehmen musste. In der darauffolgenden doppelten Überzahl war es erneut Arturs Kruminsch, der seinen Platz am langen Pfosten ausnutzte und mit seiner Direktabnahme zum 1:3 traf (38.).
Nur selten war im Schlussabschnitt ein Aufbäumen der Crimmitschauer zu erkennen. Die Westsachsen taten sich gegen die selbstbewusst aufspielenden Selber weiter schwer und kamen mit dem Forecheck der Gastgeber nie wirklich zurecht. Ein Pfostenschuss von Dominic Walsh war somit einer der wenigen Chancen, noch einmal in dieses Spiel zurückzukehren. Auf der anderen Seite wurde Jussi Tuores‘ Mut nicht belohnt. Bereits vier Minuten vor dem Ende zog er Oleg Shilin für einen zusätzlichen Feldspieler. Einem Missverständnis an der blauen Linie folgte allerdings der Alleingang von Nick Miglio, der letztlich keine Probleme hatte, in den verwaisten Kasten der Pleißestädter einzuschieben – 1:4 (58.).
Die Eispiraten mussten nach diesem verunsicherten Auftritt die erste Niederlage gegen die Selber Wölfe einstecken. Enttäuscht über die eigene Leistung verließen die Crimmitschauer schließlich schnell das Selber Eis und ließen die knapp 600 mitgereisten Fans, die über 60 Minuten für eine überragende Stimmung sorgten, zurück. Die Verantwortlichen der Eispiraten entschuldigen sich für die Kurzschlussreaktion der Spieler, schließlich wäre eine Anerkennung dieses tollen Supports mehr als notwendig und auch nach der herben Derbyniederlage eine tolle Geste gewesen.
Torfolge (0:2,1:1, 1:0):
1:0 Arturs Kruminsch (Mark McNeill, Fedor Kolupaylo) 01:34
2:0 Egils Kalns (Donát Péter, Frank Hördler) 18:01
2:1 Hayden Verbeek (Ladislav Zikmund) 22:08
3:1 Arturs Kruminsch (Mark McNeill, Steve Hanusch) 37:56
4:1 Nick Miglio (Arturs Kruminsch) 56:48
Zuschauer: 3.600