Dezimierte Westsachsen holen Zusatzpunkt in Regensburg
Die Eispiraten Crimmitschau, die auch beim Vorjahresmeister Regensburg mit einer kurzen Bank antraten, konnten sich nach einem starken Auftritt immerhin einen Zähler ergattern. Letztlich unterlagen die Westsachsen, die drei Mal in Führung lagen, mit 3:4 in der Overtime. Besonders bitter: Der 3:3-Ausgleich fiel gut 30 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.
Wie auch schon am Freitag musste der finnische Chefcoach auf Tim Lutz, Lukas Wagner, Scott (alle Unterkörperverletzung), Thomas Reichel, Colin Smith (Oberkörperverletzung) sowie auf die angeschlagenen Tobias Lindberg und Oleg Shilin verzichten. Mario Scalzo und Denis Shevyrin nahmen dabei wieder die Rollen der Mittelstürmer ein.
Trotz der zahlreichen Ausfälle starteten die Crimmitschauer gut in ihr Auswärtsspiel rein, konnten sich schnell im Drittel der Eisbären festsetzen und gute Möglichkeiten, wie durch Goldhelm Rihards Marenis, verbuchen. Auch in einer frühen Unterzahlsituation waren es die Schützlinge von Jussi Tuores, die nicht nur wenig zuließen, sondern immer wieder entscheidend Nadelstiche setzen konnten, ohne dabei aber einen Ertrag zu erzielen.
Der Vorjahresmeister, der erst gestern seinen Cheftrainer Ville Hämäläinen beurlaubte und nun interimsweise auf Peter Flache hinter Bande vertraut, konnte danach mehr Ruhe ins Spiel bringen, die Scheibe besser laufen lassen und auch Christian Schneider erstmals prüfen. Das erste Tor der Begegnung fiel jedoch für die Gäste aus der Pleißestadt: In numerischer Überzahl bekam Vinny Saponari zu viel Platz und Zeit und traf mit einem strammen Schuss unter die Querlatte zum 1:0 (17.). Die Freude der zahlreich mitgereisten Gästefans sollte allerdings nicht lange anhalten. Nachdem Mario Scalzo den Puck in der Defensive verlor, konnte Nutznießer Corey Trivino frei vor Schneider zum 1:1 einschießen (18.).
Die Regensburger hatten schließlich auch im zweiten Durchgang die erste gute Möglichkeit. Ole Liss traf jedoch nur das Gestänge. Auf der Gegenseite bewiesen die Crimmitschauer am heutigen Tag einmal mehr ihre Stärke im Powerplay. Zunächst konnte Eetu Laurikainen einen Blueliner noch parieren, Rihards Marenis, der sich im Slot behauptete, schob schließlich zur 2:1-Führung ein (24.).
Eine optische Überlegenheit konnten sich im Nachgang aber weder die Eispiraten, noch die Eisbären erspielen. Immer wieder ging es in dieser hart umkämpften Partie hin und her – mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Dabei gelang es den Gastgebern nach … Minuten, das Spiel erneut auszugleichen! Ebenfalls im Powerplay war es David Morley, der den Puck am langen Pfosten über seinen Schlittschuh zum 2:2 über die Torlinie tropfen ließ (33.).
Die Eispiraten ließen sich davon allerdings nicht unterkriegen und schafften es im Schlussdrittel immer wieder, die Regensburger gut unter Druck zu setzen und sich Drangphasen zu spielen. Auch wenn die Eisbären selbst immer wieder gute Chancen kreierten, waren es die Gäste aus der Pleißestadt, die zwingender wirkten und sich dafür auch belohnen konnten. Vier Minuten vor dem Ende war es erneut Vinny Saponari, der eine Hereingabe im Slot verwerten konnte und seine Farben bereits zum dritten Mal in Führung schoss – 3:2! (56.)
Das Spiel war nun aber keineswegs gelaufen. Peter Flache zog seinen Torhüter und die Regensburger übten allen voran in der Schlussminute ordentlich Druck im Drittel der Crimmitschauer aus. Jakob Webers Hammer konnte Christian Schneider schließlich nur prallen lassen, Corey Trivino war 30 Sekunden vor dem Ende zur Stelle und schob zum erneuten Ausgleich ein – 3:3 (60.). Auch in der folgenden Verlängerung hatten die Regensburger das Glück auf ihrer Seite. Pierre Preto verschaffte sich mit einer Finte viel Platz und überwand Christian Schneider mit seinem maßgenauen Schuss aus spitzem Winkel einmal mehr – das 3:4 (61.) aus Sicht der Eispiraten, die trotz eines ordentlichen Auftritts und einer knappen Führung bis kurz vor Schluss letztlich doch nur einen Punkt einfahren konnten.
Foto: Melanie Feldmeier
Torfolge (1:1, 1:1, 1:1, 1:0):
0:1 Vinny Saponari (Mirko Sacher, Ladislav Zikmund) 16:17 – PP1
1:1 Corey Trivino (Pierre Preto, David Morley) 17:30
1:2 Rihards Marenis 23:24 – PP1
2:2 David Morley (Corey Trivino) 32:35 – PP1
2:3 Vinny Saponari (Gregory Kreutzer, Rihards Marenis) 55:20
3:3 Corey Trivino (Jakob Weber, Ole Liss) 59:30 – EA
4:3 Pierre Preto (Sean Giles, Ole Liss) 60:48 – OT
Zuschauer: 3.892