Westsachsen mit erster Saisonniederlage beim Vorjahres-Vizemeister
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Die Eispiraten Crimmitschau haben am heutigen Freitagabend ihre erste Niederlage in der DEL2-Spielzeit 2023/24 hinnehmen müssen. Beim EC Bad Nauheim unterlagen die Westsachsen mit 3:4 nach Penaltyschießen. So sicherten sich die Crimmitschauer beim Vorjahres-Vizemeister immerhin einen Zähler und bleiben nach fünf Spieltagen weiterhin Spitzenreiter in der zweiten Liga. Am Sonntag empfangen die Eispiraten dann die Wölfe Freiburg im Sahnpark (01.10.2023 – 17.00 Uhr).
Cheftrainer Jussi Tuores musste neben Jannis Kälble (erkältet) und Willy Rudert (in Leipzig) auch auf Oleg Shilin verzichten. Der Goalie der Westsachsen fehlte verletzt und wurde durch Christian Schneider ersetzt, welcher nach nicht einmal einer Minute bereits das erste Mal hinter sich greifen musste. Christopher Fischer wurde vor dem Tor sträflich allein gelassen und ließ Schneider mit seinem Schuss ins kurze Eck keine Abwehrchance (1.). Die Eispiraten erholten sich nach dieser kalten Dusche aber schnell und schlugen postwendend zurück. Die jungen Wilden leiteten den Offensivspielzug ein – Justin Büsing wurde zunächst unsanft abgeräumt, Tamás Kánya schoss schließlich zum 1:1-Ausgleich ein (3.). Das Tor fand nach dem Videobeweis seine Anerkennung und die Pleißestädter blieben fortan weiter am Drücker. Lindberg traf nur die Latte, Böttcher und Kanninen scheiterten folglich am stark agierenden Lunemann im Tor der Kurstädter.
Das zweite Tor der Eispiraten, die einmal mehr das spielbestimmende Team waren, lag also in der Luft. Allerdings dauerte es bis zur 26. Minute, ehe die mitgereisten Crimmitschauer Anhänger ein zweites Mal jubeln durften. Ladislav Zikmund nutzte seinen Freiraum vor Niklas Lunemann, ließ diesen gekonnt aussteigen und schloss überlegt zum 2:1 ein – ein äußerst sehenswerter Treffer, der die mittlerweile redlich verdiente Führung mit sich brachte. Die Nauheimer taten sich hingegen ziemlich schwer, die geduldig und selbstbewusst agierenden Gäste unter Bedrängnis zu bringen. Die Schützlinge von Jussi Tuores verpassten es jedoch, in Form von Toren weiter nachzulegen.
Im Schlussdrittel neutralisierten sich beide Teams zunächst. Nauheim versuchte offensiv immer wieder für die nötige Durchschlagskraft zu sorgen, während die Eispiraten mit Verlauf der Zeit immer seltener zu Nadelstichen kamen. Fast folgerichtig waren es schließlich die Hessen, die in der 50. Minute für den erneuten Ausgleich sorgten. Taylor Vause war mit seinem Rebound erfolgreich und überwand Christian Schneider zum 2:2. Wie schon so oft hatten die Crimmitschauer darauf aber eine schnelle Antwort parat. Colin Smith setzte Max Balinson schön in Szene – der Deutsch-Kanadier blieb cool und bugsierte die Scheibe aus halbrechter Position humorlos zum 3:2 unter die Querlatte (53.).
Die Eispiraten konnten sich aber noch längst nicht in Sicherheit wiegen. Max Balinson, eben noch Torschütze zur erneuten Führung, musste nach einem Bandencheck auf die Strafbank und der EC Bad Nauheim spielte fortan mit sechs Feldspielern gegen die dezimierten Westsachsen. Das Team von Harry Lange hielt den Druck in doppelter Überzahl hoch. Tim Coffman brach schließlich den Bann und sorgte 47 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit für den 3:3-Ausgleich (60.).
Doch auch in der Overtime blieben die Mannen von Jussi Tuores das gefährlichere Team. Sowohl Mario Scalzo als auch Gregory Kreutzer, der die Eispiraten als Förderlizenzspieler aus Bremerhaven erstmals in dieser Saison unterstützte, konnten aus ihren Alleingängen kein Kapital schlagen. Die Entscheidung dieser Partie wurde also ins Penaltyschießen vertagt. Hier traf auf Seiten der Gäste lediglich Max Balinson. Jordan Hickmott schoss zwei Mal für die Nauheimer ein und sicherte den Hausherren den Zusatzpunkt. So mussten die Eispiraten, die lange die Kontrolle über diese Partie besaßen, ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Mit immerhin einem Zähler bleiben die Crimmitschauer aber zumindest bis Sonntag weiterhin der Tabellenführer der DEL2.
Torfolge (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0):
1:0 Christopher Fischer (Tim Coffman, Kevin Schmidt) 00:40
1:1 Tamás Kánya (Justin Büsing) 02:51
1:2 Ladislav Zikmund (Justin Büsing, Tobias Lindberg) 25:41
2:2 Taylor Vause 49:26
2:3 Max Balinson (Tobias Lindberg, Scott Feser) 52:54
3:3 Tim Coffman (Taylor Vause, Kevin Schmidt) 59:17 EA – PP1
4:3 Jordan Hickmott – GWS
Zuschauer: 2.629